Dominik Vogel – Emails from my Future Self

Ein neues Album also. Scheinbar lässig aus dem Handgelenk zusammengeschraubt. Dominik macht nicht viele Worte darum:

„Bei den Stücken handelt es sich (wie üblich) um One-Take Aufnahmen des Modularsystems, teilweise auch mit generativen Elementen.
Oft getragen von 2 modularen CS-80 Stimmen und nahezu beatlos sind die Tracks dieses Albums eher minimalistisch, emotional und intim.“

Diese Beschreibung ist technisch exakt, wird aber natürlich überhaupt nicht den monumentalen Klang- und Sinn-Räumen seiner Musik gerecht. Das ist ungefähr so, als würde ein Kölner sagen: „Ja, und am Roncalliplatz da steht eine große Kirche, da wurden ganz schön viele Steine für verbaut.“

Und tatsächlich umgibt die Tracks von Dominik Vogel ein gewisser sakraler Hauch. Zum einen, weil sie getragen und sich stellenweise in langen Hallfahnen auflösend daher kommen. Zum anderen, weil die Titel allesamt als kleine, geistige Impulse verstanden werden können. So man denn möchte.

Natürlich kann man das Ganze auch einfach als geniale Klangspielerei genießen und sich nicht weiter von den Titeln in die Irre führen lassen. Und doch beschleicht uns dabei der begründete Verdacht, dass sich hinter den Tracks mehr verbergen muss, als wir zunächst wahrnehmen wollen.

Große Kunst birgt eben auch immer ein Geheimnis.

Ergänzend zum Album gibt es zwei Videos auf YouTube. Einmal ein Live Mitschnitt des Entstehungsprozesses von „The Day they took the Candles“ (mit Katze) und einmal eine alternative Video Version von „Rememberance“ (mit assoziativen Einblendungen).

Tracklist:

• 01. The Day they Took the Candles
• 02. Emails from my Future Self
• 03. Remembrance
• 04. The Spectre of Raoul Hausmann
• 05. Ancient Roommates
• 06. Phantom of your Childhood Dreams
• 07. The Comedian is Dead